30.11.2025

Fatigue, Krebs, Stress, Immunsystem - neue Methoden der Faszienforschung

Psychoneuroimmunologie (PNI) bildet eine Schnittstelle zwischen Immunologie, Psychologie und anderen Körpersystemen und untersucht, wie psychosoziale Faktoren Immunaktivität beeinflussen können.

Die Bedeutung von Prof. Dr. Dr. Christian Schubert liegt in seiner Rolle als Brückenbauer und Methodenentwickler zwischen der harten biomedizinischen Forschung (Immunologie) und den funktionellen, körperorientierten Therapien (Faszienarbeit, Osteopathie) sowie den psychoszilaen Therapien.

Cancer-Related Fatigue wird als chronisches Erschöpfungssyndrom bei Krebspatienten betrachtet, das mit sozialem Rückzug und Sickness Behavior einhergehen kann. Sickness Behavior beschreibt ein vom Immunsystem gesteuertes Verhalten, das auf Energieeinsparung während erhöhter Immunaktivität abzielt. Angst und Schutz werden als doppelte Aspekte des Rückzugs nach Krebserkrankungen gesehen: Angst vor Rückfall und gleichzeitiger Schutz vor Überforderung.

Aktives Coping und Resilienz verbessern die Prognose bei Krebspatienten, während Verleugnung und Rückzug das Risiko eines Rezidivs erhöhen. Sinnsuche und Proaktivität werden als Wege zur Gesundung und zum Ausstieg aus dem “Käfig” der Krankheit betrachtet.

Integrative Einzelfallstudien ermöglichen eine detaillierte, biopsychosoziale Betrachtung individueller Krankheitsverläufe und zeigen, dass komplementäre Methoden Entzündungsmarker positiv beeinflussen können.

Psychosoziale Beziehungen haben einen nachweisbaren Einfluss auf das Krebsgeschehen, auch wenn die Kausalität noch nicht abschließend geklärt ist.

Faszienforschung legt nahe, dass emotionale und psychische Belastungen biochemisch im Bindegewebe gespeichert werden und damit eine Verbindung zwischen Geist, Körper und Immunsystem schaffen.

Stress und Faszien: Chronischer Stress kann zu dauerhaften Verspannungen und Schmerzen führen, wobei zyklische Anspannungs- und Entspannungsprozesse langfristig Setpoints verändern können.

Biopsychosoziale Ansätze werden als überlegen gegenüber rein mechanistischen oder pharmakologischen Methoden zur Gewichtsreduktion und Schmerztherapie angesehen, wobei die Persönlichkeit und Lebensgeschichte im Zentrum stehen.

Manualtherapie und Berührung wie in der Pohltherapie® wirken biopsychosozial und können durch Beziehung, Sinngebung und Angstreduktion Schmerzen lindern, wobei die Tiefe der psychischen Problematik Grenzen für die Behandlung setzt.

Gesellschaftliche Beschleunigung und kapitalistische Leistungsansprüche werden als krankmachende Faktoren identifiziert, die zu Burnout, Schmerz und Erstarrung führen können.

Medizinische Retraumatisierung kann bei Patientinnen mit chronischen Unterleibsschmerzen auftreten, wenn psychische Ursachen übersehen und invasive Untersuchungen durchgeführt werden, was zu einer Wiederholung des Traumas führt.

Kritik an Schulmedizin und Psychotherapie: Beide werden für ihre materialistische bzw. mechanistische Engführung kritisiert, die dem biopsychosozialen Verständnis nicht gerecht wird.

Paradigmenwechsel in der Medizin wird als notwendig erachtet, ist aber aufgrund der Dominanz des materialistischen Systems und häufiger sozialer Ausgrenzung  von Andersdenkenden noch nicht in Sicht.

Gesellschaftskritik und Hoffnung: Die Notwendigkeit einer ganzheitlichen, biopsychosozialen Medizin wird betont, die auch gesellschaftliche Bedingungen einbezieht und Hoffnung als Gegenpol zur Angst setzt.