Endometriose - Unterleibserkrankung bei Frauen

Geschrieben am 25.06.2023
von Tilo Mörgen

Endometriose - oft spät erkannt, schwierig zu behandeln - jetzt neue Chancen?

Endometriose ist eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen. Rund 15% der Frauen im gebärfähigen Alter erkranken daran (Aufmuth, 2023) - seltener tauchen die Symptome nach der Menopause auf. Dabei erfolgt die Diagnose oft erst nach Jahren. 

Was sind die Ursachen der Endometriose?

Die Ursache sind Ansiedlungen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter.  Warum der körpereigene Schutz umgangen wird und die Ansiedlung dieses Gewebes außerhalb erfolgt, ist  noch ungeklärt.  Eine neue Studie (Muraoka et.al. 2023) gibt Hoffnung.

Was sind die Folgen der Endometriose? Welche Symptome treten auf?

Die Folgen können sein: Schwere Schmerzen vor allem im Unterleib und verminderte Fruchtbarkeit - das sind nur einige Symptome von Endometriose. 

MÖGLICH SIND WEITERHIN FOLGENDE SYMPTOME:

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr,
  • Geblähtheitsgefühl während der Menstruation,
  • Bauchschmerzen unabhängig vom Zeitpunkt der Regelblutung,
  • Schmerzen im Rücken,
  • gestörter Zyklus (Zwischenblutungen, längere oder stärkere Blutungen),
  • auffallende Müdigkeit und Erschöpfung,
  • erhöhte Infektanfälligkeit, 
  • insbesondere während der Monatsblutung Blut im Urin,
  • Blut im Darm (Universitätshospital Zürich, 2023)

Wie wird diagnostiziert?

Da es für diese Folgen (Symptome) viele Ursachen geben kann, wird die Diagnose Endometriose oft erst sehr spät festgestellt z.B. über detaillierte Befragung, Speicheltests, Labaroskopie, MRT oder eine spezielle Hormonpille. Oft dauert es leider Jahre bis eine Diagnose steht.

Wie wird Endometriose behandelt?

Behandelt wird Endometriose zum Beispiel mit:

  • entzündungshemmenden Schmerzmittel
  • hormonellen Therapien
  • Operation(en)
  • alternativen Methoden der Schmerzbekämpfung wie der Pohtherapie®

Neue Studie gibt Hoffnung auf Behandlung der Endometriose

Endometriose gilt also als behandelbar, aber nicht als heilbar (2023).

Neue Ergebnisse lassen hoffen. Obschon die Ergebnisse noch nicht so herausragend sind wie zum Beispiel die Entdeckung der Erreger bei HPV (Gebärmutterhalskrebs). 

Japanische ForscherInnen untersuchten Patientinnen (Muraoka et. Al. 20023) und fanden einen Zusammenhang zwischen einem Bakterium und der der Krankheit. Das Fusobacterium wurde in den Endometrium- und Endometriumläsionen von mehr als der Hälfte der Patienten mit Endometriose, aber nur 7% der Kontrollen gefunden.

Das könnte beuteten, dass Endometriose mit entsprechenden Antibiotika behandelt werden könnte. Ein begleitender Versuch an Mäusen hat hier entsprechende Ergebnisse gebracht (Muroaka, 2023).

Jetzt fehlen noch klinische Studien um den genauen Wirkzusammenhang zwischen dem Bakterium und der Endometriose zu erfassen und die Zulassung als Anwendung zu ermöglichen.

Bei Unterbauchbeschwerden und Bauchbeschwerden gibt es auch muskuläre und fasziale Ursachen, die sich pohltherapeutisch behandeln lassen.

LITERATURNACHWEIS (ENDOMETRIOSE)

M.Sc. Anke Aufmuth in DocCheck News vom 15.6.2023
Ayako Muraoka et al. , Fusobacterium infection facilitates the development of endometriosis through the phenotypic transition of endometrial fibroblasts. Sci. Transl. Med.15, eadd1531(2023). DOI:10.1126/scitranslmed.add1531
Universitätshospital Zürich, 2023, https://www.usz.ch/krankheit/endometriose/ (Fundstelle vom. 22.6.23)
ZDFheute: Bauer, Charlotte, Was bringt der Speicheltest auf Endometriose? von Charlotte Bauer Datum: 10.12.2022 13:21 Uhr, https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/endometriose-speicheltest-100.html